„EBERSBERG“ – weiße Frau wird zu Horrorfilmserie
(Exklusiv-Interview mit dem Produzententeam)
Im gesamten süddeutschen Raum gehört die „weiße Frau vom Ebersberger Forst“ zu den bekanntesten und unheimlichsten Urban Legends…mein jüngster Grusel-Nachtmulti führt Euch direkt an den Originalschauplatz, tief hinein ins Dunkel des Waldes… |
…und mit dem Achtteiler „EBERSBERG“ bringt ein professionelles Filmteam aus München diese Horrorgeschichte nun endlich auf die wohlverdiente große Leinwand! Nachdem ich schon vor einem Jahr rund um die legendäre Hubertuskapelle, die einsam und mahnend an der Staatsstraße im Ebersberger Forst steht, meinen NC Die weiße Frau @night gelegt habe, MUSSTE ich natürlich sofort herausfinden, was sich da gerade in Sachen Horrorfilm tut: |
Manuel Weiss, Inhaber der Filmproduktionsfirma Weiss Entertainment, und Kameramann Stefan Dyrna sind die beiden kreativen Köpfe, die „EBERSBERG – die Webserie“ ins Leben gerufen haben und mit viel Engagement und Herzblut vorantreiben.
Das Filmprojekt: Wer von Euch es noch nicht getan hat, sollte sich unbedingt die ersten vier Folgen von EBERSBERG auf Youtube ansehen, die Produzent Manuel Weiss komplett aus eigener Tasche privat finanziert hat – in Ruhe, wenn möglich über den großen TV, im abgedunkelten Zimmer…da kommt echte Gruselfreude auf. Am Liebsten würde man sofort den Rest bis hin zur endgültigen Auflösung auch noch sehen. Das geht noch dieses Jahr, und das Geile: IHR könnt dabei helfen (und je nach Beitrag sogar im Film mit dabei sein)! Denn die finale Staffel 2 ist noch nicht komplett finanziert, die Produzenten suchen derzeit noch u.a. per Crowdfunding nach Helferlein, die den ein oder anderen Euro für die heißersehnte Fortsetzung beisteuern…und da auf Geocacher immer Verlass ist, sollte das doch machbar sein, oder (es lohnt sich alleine schon Eventtechnisch! Genaues wird aber jetzt noch nicht verraten)?! Das Crowdfundingprojekt über „indiegogo“ selbst läuft zwar nur noch bis 22. Februar 2017, aber auch danach könnt Ihr Euch spendentechnisch natürlich jederzeit direkt an die Produktionsfirma wenden!
Die Story: Um was es sich grundsätzlich – unabhängig vom Film – bei der weißen Frau dreht, findet man im Listing meines Nachtmultis und auch zur Genüge bei eigener Internetrecherche. Für die Filmstory habe ich nun einfach mal die Kurzbeschreibung der Produzenten kopiert: Der getrennt lebende Familienvater Andreas bestreitet seinen Lebensunterhalt als Youtuber und produziert für seinen Kanal „ParaSight“ Clips über Geistergeschichten. Im wahren Leben glaubt er weniger an übernatürliche Erscheinungen. Sein neues Projekt führt ihn tief in den Ebersberger Forst. Hier spukt der Legende nach eine „weiße Frau“ auf Höhe der Hubertuskapelle. Gemeinsam mit seinem Freund und Aushilfskameramann Max versucht er ein paranormales Phänomen auf Video einzufangen. Am Anfang läuft es wie immer, bis urplötzlich die Alarmanlage von Andis Auto anspringt. Irritiert verlassen sie den gruseligen Ort. Nichtsahnend, dass sie nie alleine waren… Klingt gut, oder?
Die nächtlichen Cache-Strapazen im dunklen Gruselwald: Damit hätte ich nicht gerechnet: als ich den beiden Initiatoren von meinem NC im Ebersberger Forst erzählt habe, waren sie sofort Feuer und Flamme – und erklärten sich bereit, sich von mir durch den Nachtmulti jagen zu lassen, um mal ins Geocachen reinzuschnüffeln. An dieser Stelle Hut ab: bei einsetzendem Nieselregen und ziemlich zapfigen Temperaturen haben die beiden tapfer stundenlang durchgehalten und es tatsächlich bis zum bitteren Ende durchgezogen! Hierbei konnten wir uns in natürlich-authentischem Ambiente richtig schön über die Gruselhintergründe unterhalten und auch so einige Ideen durchsprechen.
Die Einladung zum Filmset: Nachdem die beiden die Strapazen eines echten Nachtmultis wacker über sich ergehen ließen, bekam ich die Einladung, das gesamte Team direkt bei einem Dreh zu Staffel 2 zu besuchen, um einige Eindrücke von der Arbeit zu gewinnen. Logo, das nimmt der Bitzeltroll natürlich mehr als gerne an! Und so fand ich mich vor einigen Tagen abends mitten in München an einem echten Filmset wieder – umgeben von Hightech-Equipment im Wert von mehreren zehntausend Euro, leckerem Catering (danke nochmal für’s Mitversorgen – war sehr fein!) und einem Trupp supernetter Filmleute. Der Bitzeltroll macht es sich auf einer der Filmkameras bequem, während das Team die nächste Szene testet. Manuel Weiss seht Ihr im mittleren Bild stehend mit der Kamera in der Hand.
Dort konnte ich dann nicht nur einen wirklich sehr interessanten Blick hinter die Kulissen einer Filmproduktion werfen, sondern mir auch kurz den Producer Manuel Weiss für ein kleines Exklusivinterview schnappen:
Wie bist Du auf die Idee gekommen, ausgerechnet das Thema „weisse Frau von Ebersberg“ aufzugreifen? Manuel: Mich haben Geistergeschichten schon als Kind fasziniert. Als ich später von der Legende der weißen Frau gehört habe, ging mir das nie richtig aus dem Kopf. Ich wollte unbedingt eine Geschichte um diese Legende erzählen. Aber mir fiel nichts ein, womit man ein Drehbuch hätte füllen können. Erst viele Jahre später habe ich das Thema erneut aufgegriffen und die Geschichte um einen Youtuber, der paranormalen Phänomenen auf den Grund geht, entwickelt.
Ich bin nicht der absolute Filmexperte, aber soweit ich weiss, gibt es nicht allzu viele gute(!) deutsche Horrorfilme, auf mich wirken viele etwas langweilig (Kameraführung, Einstellungen, auch Dialoge)…bei Ebersberg Staffel 1 war das nicht so – was machst Du anders als andere deutsche Filmemacher?? Manuel: Viele Kommentare auf Amazon oder Youtube berichten von einem ähnlichen Gefühl. Die Leute betonen oft, dass sie ungerne deutsche Filme gucken aber EBERSBERG sei cool. Ich weiß nicht, was und ob ich wirklich etwas anders mache als die deutschen Kollegen. Filmemachen ist die Visualisierung von Wörtern. Diese Visualisierung findet bei mir im Kopf statt und ich muss diese Bilder an mein Team vor und hinter der Kamera kommunizieren. Das ist gar nicht so einfach und gelingt auch nicht immer. Daher übernehme ich meist die Kamera gemeinsam mit meinem Produzenten Stefan Dyrna, da ich zu 90% eine Vorstellung der Szenen habe und es auf diese Art und Weise gleich selbst umsetzen kann. Diese Umsetzungsart ist wahrscheinlich sehr durch das amerikanische Kino geprägt, da ich mehr US-Produktionen als Europäische in meinem Leben gesehen habe. Allerdings bin ich im Gegensatz zu vielen Deutschen ein totaler Fan europäischer Produktionen. Vor allem die Norweger machen tolle Filme. Dass es in Deutschland nicht mehr Horror bzw Genrefilme gibt, ist sehr schade und traurig für ein Land, dass so viele Mythen, Märchen und Legenden in sich trägt. Genrefilme werden immer als trivial und ohne Anspruch abgetan. Die deutschen Produzenten sind schlichtweg feige und faul etwas anderes auszuprobieren. Sie geben lieber der 300sten Schweighöfer-Komödie den Zuschlag, als ein Risiko einzugehen.
Letztes Jahr hatte ich mich thematisch dem Horrorfilm „Resident Tomb Cache“ gewidmet – ein tolles und für deren Voraussetzungen sehr cool umgesetztes Projekt von nem Trupp Hobbyfilmern…Du bist aber nicht nur Hobbymäßig im Filmbereich bewandert?!?
Manuel: Das erste mal hatte ich mit 11 eine Kamera in der Hand und nach einem Kinobesuch von Spielbergs Jurassic Park 1993 war es um mich geschehen. Ich wollte Filme machen und Geschichten in Bildern erzählen. Also habe ich eine Ausbildung als Mediengestalter gemacht, habe später Dramaturgie und Schnitt studiert und habe dann fünfeinhalb Jahre bei ProSieben verbracht. Vom Redakteur zum Producer. Parallel gründete ich meine eigene Produktionsfirma Weiss Entertainment und bediene Auftragsproduktionen im Bereich Musikvideo, Imagefilm, Werbung, Webcontent sowie Eigenproduktionen wie EBERSBERG.
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Hauptdarsteller Christoph Stoiber mit dem Bitzeltroll |
Die Qualität, die Ihr liefert, erntet ja enorm viel positives Feedback – inzwischen unter anderem ja sogar schon wichtige Nominierungen und Preise…?! Manuel: Das hat uns auch überrascht. Wir haben ein paar Festivals gewonnen u.a. Beste Webserie und werden dieses Jahr auch auf der Genrenale in Berlin im Kino vertreten sein. Wir sind sogar in Hollywood auf zwei Festivals gelangt. Hier stehen wir aktuell im Halbfinale als beste Webserie. Dafür gibt es die Staffel 1 natürlich mit englischen Untertiteln.
Anmerkung des Bitzeltrolls: gerade während dem Verfassen dieses Artikels sitzt Manuel im Flieger Richtung Berlin, wo er EBERSBERG bei der Genrenale vertritt!
Wow, Hollywood…hierzu schonmal Glückwunsch! Bei einer so hochkarätigen Produktion muss jede Menge Kohle dahinterstecken…wie hat sich die erste Staffel finanziert und wie ist es nun bei Staffel 2? Gab es Probleme bei Um- oder Besetzung? Manuel: Staffel 1 wurde von mir als Produzent finanziert. Hierbei war darauf zu achten, dass so wenig Kosten wie möglich anfallen. Das bedeutet Locations, Equipment und so weiter durfte nichts kosten, das Team hinter der kamera sowie Darsteller auch nicht. Das geht nur, indem man die Leute mit der Geschichte lockt. Interessiert sie das Thema und gefällt ihnen das Skript, hat man meist schon gewonnen. Probleme gab es bei Staffel 2 eigentlich nicht wirklich. Ich habe tatsächlich alle Zusagen bekommen, die ich wollte. Keine Kompromisse. |
Ich habe oben bereits das Thema Crowdfunding angesprochen – wieviel ist schon da, wieviel braucht Ihr noch? Und nach Beendigung der Kampagne: kann man dann trotzdem noch auf anderen Wegen spenden? Manuel: Auch wenn einige liebe Unterstützer bereit waren zu spenden fehlen immer noch 13.000,- Euro. Das Crowdfunding war in dieser Hinsicht bisher nicht so erfolgreich wie erhofft. Man kann natürlich auch nach Ende der Kampagne mit Weiss Entertainment Kontakt aufnehmen und seine Unterstützung anbieten. Wir antworten sehr zügig. Die 15.000,- Euro decken noch nicht einmal die Gesamtkosten, sondern wären in erster Linie ein Beitrag gewesen, der zusammen mit unserem Invest für die vollständige Finanzierung gesorgt hätte.
Erfolgt bei Staffel 2 die Auflösung? Oder geht es danach mit ner dritten Staffel weiter? Wann wird Staffel 2 fertig sein? Manuel: Ja, Staffel 2 wird unsere Geschichte hinter der weißen Frau auflösen. Dennoch könnte in Theorie die Geschichte fortgesetzt werden. Ob ich das dann machen, bezweifle ich aktuell noch. Die Dreharbeiten sind aktuell bis Juni geplant, da es noch einige aufwendige Szenen geben wird.
Ich hab ja vorhin schon den Hobby-Horrorfilm der RTC-Crew erwähnt. Wir haben als exklusive Premiere letztes Jahr ein geniales Cacher-Event veranstaltet: Filmvorführung auf Großleinwand in einem echten Lostplacehaus, mit feinem Burger-BBQ…wie stehen die Chancen, Dich zu sowas überreden zu können? 😉 Manuel: Ich habe den Film sowie Bilder von dem Event bereits gesehen und war begeistert. Was gibt es besseres als den eigenen Gruselfilm in Gruselumgebung zu präsentieren. Wir sind sofort dabei!
Darauf werde ich eeeventuell zurückkommen… 🙂 Abschließend noch eine Frage zum Thema Geocaching: Du und Stefan habt meinen Multi „Die weiße Frau @night“ als absolute Neulinge getestet, ich habe Euch da stundenlang durch den nächtlichen Wald geführt und echtes Nachtcachen gezeigt…wie war’s? Hat’s Euch gefallen? Habt Ihr Euch Geocachen vorher so vorgestellt? Manuel: Es fiel uns total schwer vorher zu verstehen, wie das Cachen abläuft. Als es dann losging waren wir positiv überrascht wie anspruchsvoll die Rätsel sind und wie kreativ die Umsetzung eines solchen Caches ist. Ohne Hilfe wären wir nicht weit gekommen. Ich finde die Idee eines unheimlichen Nachtcaches sensationell und es macht richtig Spaß diesen selbst auszuprobieren.
Na, dann werd ich Euch noch durch alle meine anderen NCs jagen 😀 Ich danke Dir für die Einladung ans Set und natürlich auch für das ausführliche Interview! Und ich drücke die Daumen, dass die Geocacher, die das lesen, nochmal eine kleine aber stolze Spendensumme zusammenbringen!
Achja: HIER geht’s zur Film-Facebookseite…schenkt dem Team ruhig ein paar kräftige Cacher-Likes! |