Outdoor-GPS – das Falk IBEX32 im Praxistest
Die mentale Rivalität zwischen Garmin und Falk vergleiche ich gerne mit dem „Kampf“ Apple vs. Samsung – Beides hat seine Vor- und Nachteile, und letztendlich läuft es oft auf die reine Geschmackssache des Benutzers hinaus.
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Jedoch erfreut sich Garmin eines bestimmten Vorteils, der ihm nach wie vor eine (meiner Meinung nach nicht berechtigte) Monopolstellung unter Cachern beschert: die Firma war bei ihrem Einstieg in den Geocachingbereich einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Dass dies kein Grund ist, die Scheuklappen aufzuziehen und sich nicht auch mal von anderen Herstellern überzeugen zu lassen, möchte ich Euch mit meinem Praxistest des Falk Ibex32 aufzeigen! |
Die Hardware: Was mir beim Auspacken des Ibex32 gleich aufgefallen ist, ist die Optik, die im Vergleich zum Ibex30 einen Tick moderner wirkt. Die Abmessungen sind mit 11,6 x 7,7 cm sicher etwas größer als bei anderen Outdoor-Geräten, aber das hat seinen guten Grund: nämlich ein 3,5-Zoll-Display (Diagonale: 89 mm; Auflösung: 240 x 320 Pixel), das mir on Tour einen tollen Überblick verschafft. Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist das Ibex32 mit 2,4 cm etwas flacher und auch einen Tick leichter (ca. 200g). Es liegt trotz seiner Größe sehr angenehm in der Hand und wird auch bei längerem Herumtragen nicht anstrengend. Die Rückseite besteht aus der Akku-Abdeckung, die sich per Drehrad ordentlich öffnen und schließen lässt. In Sachen Akku hat Falk hier im Vergleich zum Ibex30 ordentlich nachgebessert und stellt uns nun mit einem 2.000 mAh Li-Io-Akku fast die doppelte Kapazität zur Verfügung – damit sind Touren von 6 bis 8 Stunden ohne Akkuwechsel kein Problem mehr. Wem die 4 GB interner Speicher nicht ausreichen, der findet direkt unter dem Akku einen MicroSD-Slot für Karten bis zu 32 GB. Unten befindet sich die Abdeckung der Micro-USB-Buchse – auch hier hat Falk ordentlich nachgebessert: während diese Gummiabdeckung beim Ibex30 etwas schwerer zu öffnen war, geht das bei seinem Nachfolger absolut problemlos. Ausgestattet ist das Gerät mit zwei Hardwaretasten: rechts der Ein- & Ausschalter, mit dem man im Betrieb auch die Tastensperre und den Standby-Modus aktivieren kann. Klitzekleiner Minuspunkt: der Powerschalter lässt sich oft etwas schwerer bedienen, man muss schon ein Gefühl für das unter dem Gummi versteckte Knöpfchen entwickeln. Vorteil: es ist fast ausgeschlossen, on Tour „aus Versehen“ an diesen Knopf zu kommen. Der Schalter auf der linken Seite ist gemäß Werkseinstellung für Helligkeit und Lautstärke vorgesehen – man kann ihn aber im Einstellungsmenü auch mit anderen Funktionen versehen, wie z.Bsp. Trackaufzeichnung. Ansonsten wird das Ibex32 ausschließlich per Touchscreen bedient.
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Software und Bedienung: Bevor es auf Tour geht, noch das Wichtigste: das Gerät durch einige Grundeinstellungen optimieren! Nachdem man seine Sprache und Heimatadresse gewählt hat, geht es unter „Einstellungen“ ins Menü „Navigationseinstellungen“ Hier wähle ich unter „Routenoptionen“ mein Profil als Fußgänger aus und unter „Streckenoptimierung“ gebe ich an, dass ich per Luftlinie zum Ziel geführt werden will. Ganz wichtig: da die Ibex-Serie nicht nur für’s Geocachen, sondern auch Wandern, Biken und sogar Autofahren geeignet ist, wird werksmäßig meine aktuelle Position auch bei kleineren Abweichungen immer auf das Straßennetz gelegt. Das brauchen und möchten wir beim Cachen natürlich nicht, deshalb hier „Position auf Straße aus“ einstellen! Zudem stelle ich auf der selben Seite ein, dass die Kartendarstellung in Bewegungsrichtung erfolgt. |
Was mich grundsätzlich bei Falk absolut überzeugt, sind die Einstellungsmöglichkeiten, mit denen ich das Gerät für meine Zwecke personalisieren kann: die Funktionen im Hauptmenü und auch in einigen Untermenüs kann ich nach eigenem Wunsch sortieren! Da ich mein Ibex32 ausschließlich fürs Geocachen benutze, setze ich genau die dazugehörenden Funktionen gleich auf die erste Menüseite, was mir einen noch schnelleren und angenehmeren Zugriff verschafft. |
Die kleinen Farbabweichungen oder „Muster“ in den oben dargestellten Bildern liegen an der Cam – das Display des Ibex32 ist natürlich absolut klar und scharf mit brillianten Farben. |
Sobald man im GPS-Gerät einen Cache geöffnet hat, stehen umfangreiche Funktionen zur Verfügung – um auch hier schneller und einfacher arbeiten zu können, habe ich mir die für mich wichtigsten Funktionen in die Schnelltastenleiste gelegt. Im Menü des Caches finde ich das Listing, eine Übersichtskarte und den Reiter „Wegpunkte“, in dem es die vom Owner angegebenen Stationen samt Beschreibung anzeigt. Wichtig ist auch der Button „Optionen“: hier kann ich mir u.a. Logs von Vorfindern und entschlüsselte Hints anzeigen lassen sowie neue Wegpunkte anlegen (nach Koords, Peilung etc.). Einziger Nachteil, sowohl beim Ibex30 als auch seinem Nachfolger: die Wegpunktprojektion geht nur aus einem aktiven, auf dem Gerät befindlichen, Geocache heraus. Man muss also zwingend den jeweiligen Cache auf das Gerät übertragen haben, um auf Peilung zugreifen zu können. Hier wäre es schön, diese Funktion auch beim „normalen“ Anlegen von Wegpunkten (über Zieleingabe) nutzen zu können – falls man mal ungeplant einen Multi angeht, der noch nicht als GPX aufs Gerät geladen wurde.
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NEU und wirklich sehr vorteilhaft ist, was Falk uns Cachern für die Suche nach dem Döslein Gutes tut: mit der neuen, bereits vorinstallierten Softwareversion 5.0 stellt uns Falk nämlich einen Fullscreen-Peilkompass zur Verfügung, der uns den Weg auf den letzten paar Metern erleichtern soll und das auch hervorragend schafft! Wir können uns also bequem und übersichtlich per Kartennavigation in die direkte GZ leiten lassen, schalten dort auf den Peilkompass um – und die Kompassnadel zeigt uns exakt, wo sich die nächste Dose befindet. Eine Funktion, die sowohl beim Ibex32 als auch seinem Vorgänger fehlt: |
Grundsätzlich lassen sich alle Buttons und Schaltflächen leicht und flüssig bedienen, das Touchscreen-Display reagiert hervorragend genau und ohne Probleme. Die Menüführung ist einfach und übersichtlich – damit wieder zum oben beschriebenen Riesen-Pluspunkt von Falk: das Gerät lässt sich intuitiv – im Prinzip auch ohne Anleitung – bedienen, es ist sehr benutzerfreundlich und erklärt sich fast von selbst. Einziger Minuspunkt bei der Software zeigt sich beim Booten des Geräts: zumindest bei bereits aufgespielten Pocketqueries muss man doch schon etwas länger ausharren, bei meinen Tests waren es im Schnitt rund 80 Sekunden bis zur Einsatzbereitschaft. Zu Beginn einer Cache-Tour stört das weniger – sollte aber mal während einer Runde ein Neustart nötig sein, kommt einem diese Zeit doch recht lang vor. Wenn der Hersteller hier noch nachbessern kann, dann gibt’s neben die von mir vergebene Eins auch noch ein Sternchen (o: Grundsätzlich sollte das Ausschalten während einer Tour aber kaum nötig sein, denn mit dem Standby-Modus lässt sich unheimlich Kapazität sparen, was das Ibex32 auch zum perfekten Begleiter bei sehr ausgedehnten Cachetouren macht.
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Die Karten: Hier punktet Falk natürlich durch seine jahrelange Erfahrung und Professionalität im Kartenbereich – und zieht seinen Konkurrenten locker davon! Bereits vorinstalliert ist u.a. die Premium Outdoorkarte Deutschland – eine topographische, voll routingfähige Vektorkarte. Neben dem kompletten deutschen Straßennetz gibt es hier dank der Kooperation mit Marco Polo, Kompass und dem ADFC mehr als 800.000 Kilometer an Rad-, Wander-, Wald- und Feldwegen! Ich habe beim Geocachen auch bei Teammitgliedern mit diversen anderen Geräten bislang noch nie eine besser ausgestattete Karte gesehen – und es kam nicht nur einmal vor, dass ein Mitcacher beim Blick auf mein Display fragte: „…was, das Ding zeigt Dir sogar diesen kleinen Trampelpfad hier an??“ (o: Zusätzlich gibt es beim Ibex32 die „Newest-Map“-Funktion: |
Auch vorinstalliert sind die Basis-Plus-Karten von 24 weiteren europäischen Ländern, so dass das Ibex32 auch im Urlaub ohne Nachkauf von Karten perfekte Caching-Dienste leistet. Diese Karten basieren auf OSM-/OCM-Karten, die speziell von Falk für deren Produkte aufbereitet wurden und ebenfalls voll routingfähig sind. Auch hier findet Ihr eine Vielzahl von Rad-, Wander- und Forstwegen. Abgerundet wird das Kartenmaterial durch eine Sammlung mit hundertausenden Sonderzielen, POIs und Marco Polo Insider-Tipps. |
Das Fazit des Bitzeltrolls: Absolute Empfehlung! Wie auch schon bei Nutzung meines alten Ibex30 kann ich auch in Bezug auf das Ibex32 nur sagen: es ist wirklich jeden Cent Wert und eine echte Alternative zu anderen GPS-Geräten! Meiner Meinung nach hat es wie im Testbericht beschrieben sogar einige Vorteile gegenüber manch älterem Branchenführer… Auch das mitgelieferte Zubehör ist stimmig: Gerät, Akku, Netzladeteil, USB-Kabel, stabiler Fahrradhalter und gedruckte Kurzanleitung. Alles was man braucht. Eine passende Gürteltasche, die vor allem uns Geocachern gerade Recht kommen dürfte, gibt es separat im Onlineshop zu Kaufen. Also, liebe Cachergemeinde, wenn der nächste GPS-Kauf ansteht: Scheuklappen ab, veraltete Vorurteile beiseite schieben und das Ibex32 ausprobieren – ich kann es nur von ganzem Herzen empfehlen! |
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