Über Bitzeltroll Caches
Nun „geistere“ ich ja seit einigen Jahren in der Cacherwelt umher, lege fleissig Nachtcaches, betreibe dieses Portal – und je weiter die Zeit fortschreitet, desto mehr werde ich mit diversesten Fragen bombardiert. Und damit ich noch genug Zeit für das Entwickeln von weiteren Nachtcaches habe, habe ich diese gängigsten Fragen zusammengefasst:
Woher der Name Bitzeltroll?
Ein alter Freund von mir hatte mal angefangen ein Buch zu schreiben: Jonas Bitzeltroll. Es sollte ein Kinderbuch werden, ähnlich wie Harry Potter (aber noch lange VOR dem Erscheinen des ersten Rowling-Werks) und ich habe mit ihm dazu für die Bewerbung bei Verlagen einen sehr schönen Audiotrailer produziert. Leider wurde das Projekt aber kurz danach auf Eis gelegt, eine neue Figur ins Leben gerufen und Jonas Bitzeltroll verschwand in den Tiefen irgendeiner Schublade. Da mir diese Geschichte damals schon sehr gut gefallen hatte, habe ich bei meinem Einstieg ins Geocaching den Namen „Bitzeltroll“ gewählt.
Warum dieses Onlineportal rund um Nachtcaching?
Das hat sich irgendwie unbeabsichtigt nebenbei entwickelt: ursprünglich legte ich die Domain an, um die bei meinen NCs eingesetzten Onlinedateien wie Soundfiles, Grafiken, animierte gifs, php-Steuerungen etc. auf einem eigenen Server ablegen zu können. Irgendwann – nachdem mein Name immer bekannter wurde – erreichten mich erste Fragen von Cachern: Welche Taschenlampe kannst Du empfehlen? Wie funktioniert das mit den Pocketqueries? Kannst Du mir einen bestimmten fremden Nachtcache empfehlen? Daraus hat sich nach und nach diese Homepage entwickelt, anfänglich mit Nachtcachetipps von usern. Später kamen erste Partner hinzu, vom unabhängigen Taschenlampenexperten über renommierte Hersteller von diversem Equipment. Als gelernter und langjähriger hauptberuflicher Journalist fülle ich dieses Portal gerne auch mit redaktionellem Content, wodurch sich dieses Portal zu dem entwickelt hat, was es inzwischen ist. Ich bin sehr stolz darauf und freue mich, dass es inzwischen auch so viele Bitzeltroll-„Fans“ gibt.
Wie sieht Dein Team aus?
…witzigerweise eine Sache, die ich immer häufiger lese 🙂
Also, um es kurz zu machen: anders als viele denken, ist dies weder eine gewerbliche Seite, noch gibt es irgendein „Bitzeltroll-TEAM“ oder eine Redaktion! Ich programmiere, betreibe, recherchiere und aktualisiere dieses Portal als ehrenamtlicher „Einzelkämpfer“. Die Partnerfirmen, die Du hier auf der Website findest, bezahlen nicht für die „Werbung“, sondern sponsern ab und an mal Kleinigkeiten, die ich dann gleich in Form von Verlosungsaktionen an Euch verteile.
Was macht der Bitzeltroll hauptberuflich?
Die ersten zwanzig Jahre meines Berufslebens habe ich als ausgebildeter Hörfunkjournalist verbracht – vom einfachen Redakteur über die Moderation täglicher Morningshows bis hin zum Redaktionsleiter und Moderationscoach. Nebenbei betrieb ich sechszehn Jahre lang eine kleine Media/PR-Agentur und arbeitete als professioneller Soundproducer. Und damit ist schon das Geheimnis um die hochwertigen Soundfiles, die ich in meinen Caches einsetze, gelüftet: ich mche es einfach selbst! 🙂
Inzwischen arbeite ich als Manager für Marketing und Kommunikation in einer größeren und sehr sympathischen Firma im Landkreis Eichstätt.
Wie kommst Du auf Deine Ideen?
Ich hab ehrlich gesagt keinerlei Ahnung – ich war schon immer recht kreativ (bringt auch mein Job mit sich) und die Ideen sprudeln aus mir heraus. Meine Liste an noch nicht eingesetzten Top-Ideen ist nach wie vor recht lang, und momentan arbeite ich an einem größeren LP-Projekt, das aber einige Rahmen spengen dürfte 😉 Zumindest immer dann, wenn die Zeit es zulässt. ABER: irgendwie verlassen sich die Cacher in der Region bezüglich NCs inzwischen immer mehr auf mich (Standardfrage: „Wann gibt’s denn nen neuen Bitzeltroll-NC?“) und es kommen kaum neue NCs von Anderen dazu. Da würde ich mir etwas mehr Fremd-Nachschub wünschen. Damit auch ICH mal wieder NCs selbst absolvieren kann und nicht nur noch aus Wartungsgründen unterwegs bin 😉
Wieviel Geld investierst Du für Deine Caches?
Nicht so viel, wie Manche denken, und das ist auch meine wichtigste Einstellung: für mich liegt die Kunst eines perfekten Nachtcaches darin, mit möglichst wenig Budget etwas Großes, Liebevolles und umso mehr Durchdachtes zu erschaffen, und das geht nur mit blühender Kreativität! Wenn DAS vorhanden ist, ist es nicht nötig, zig hunderte oder gar tausende (gibt’s auch!) Euro auszugeben. Einer meiner top-rated NCs ist der „Cpt. Rougheye“, der mich alles in allem nicht mehr als 150,- Euro gekostet hat. Mein „Magischer Zirkel“ hat sogar insgesamt nur um die 40,- Euro verschlungen. Und das nächste große Geheimnis: selbst für meinen legendären Tradi „Big Ones – Bitzeltrolls Wohndose“ zahl(t)e ich keinen Cent! Mir persönlich ist es also viel wichtiger, meine Kreativität auszuleben, als eine möglichst teure und im besten Fall noch von Fremden im Auftrag gebaute Hightech-Runde in die Natur zu schmeissen oder Stationsideen von Anderen zu „klauen“. Das ist für mich persönlich Nichts, worauf ich stolz sein kann – Kreativität und Fantasie bei der Umsetzung zählen für mich. Aber das ist nur meine ganz persönliche Einstellung.
Worauf legst Du bei Deinen Nachtcaches Wert?
Das wichtigste ist für mich, dass die Story eines Caches nicht nur vorhanden ist, sondern vom Anfang bis zur Auflösung schlüssig, thematisch passend und sich in die gewählte Location auch stimmungsvoll integrieren lässt. Nur so kann man beim Cachen abschalten und in den „Film“ abtauchen, den man durchspielt. Auf die „runde“ Geschichte verwende ich beim Kreieren eines NCs übrigens auch die meiste Zeit und arbeite hier sehr detailverliebt.
Grundsätzlich sind meine NCs ausnahmslos so gestaltet, wie ICH selbst gerne einen Nachtcache erleben möchte. Und damit zu einem Punkt, den manche Cacher kritisieren: die Wegführungen. Sie sind eigentlich immer irgendwie schlüssig und rund, allerdings muss man sich bei mir den Weg wirklich teils hart erarbeiten (gerade bei den legendären „Hexen von Niederstimm„!). Es gibt keine nächste Station ohne gelöstes Rätsel zuvor, und ich sorge auch dafür, dass man dies nicht umgehen kann *teuflischdiehändereib*. Unter anderem durch den extrem konzipierten Einsatz der Reflektoren. Die sind mit viel Bedacht genau so gesetzt, dass sie dem Cacher, der brav Rätsel löst, weiterhelfen…alle anderen aber in eine Sackgasse führen. Somit gilt bei Bitzeltroll-NCs immer: folge NIE einfach irgendwelchen Reflektoren ohne gelöste Rätsel, das funktioniert definitiv nicht 🙂
Warum ich das so handhabe? Weil ich selbst beim Cachen auch nichts auf dem Silbertablett serviert bekommen möchte, ich will echte Abenteuer erleben, um sieben Ecken denken, manchmal auch Fehlerchen machen…sprich: Der Weg soll sich erarbeitet werden müssen. Dabei schrecke ich selbst auch nicht zurück, bei Fehlentscheidungen mal unnötige Kilometer zurückzulegen. Genau das setze ich auch in meinen NCs so um – was sicher nicht Jedermanns Sache ist. Wer also einen gemütlichen Sonntagsspaziergang erwartet, mit sich fast von alleine lösenden Rätseln und ohne Irreführungen, kleinen Gemeinheiten, auch mal Zweideutigkeiten…der sollte lieber die Finger von Bitzeltroll-NCs lassen.
Alle anderen finden sich dafür in einer umso spannenderen Geocachingwelt wieder, und der Stolz nach dem Signieren des Logbuches ist umso schöner.
Geocaching und die Öffentlichkeit…?
Da ist es – das Thema, über das so viel diskutiert wird. Grundsätzlich finde ich, dass es ein gesundes Mittelmaß an Öffentlichkeitsarbeit geben muss. Einige „alte Hasen“ schimpfen über den Boom, den das Cachen seit ein paar Jahren erlebt. Aber: es ist nun mal ein geiles Hobby! Und keiner kann es nur für sich beanspruchen. Somit gibt es zwei Möglichkeiten: entweder man jammert den guten alten Zeiten hinterher, in denen Geocaching noch etwas Geheimes war, oder ich finde mich mit dem Ist-Zustand ab und mache das Beste daraus! Und klar: je mehr Cacher, desto mehr Owner, desto mehr Caches. Das heisst, auch die Muggelwelt bekommt immer mehr von uns mit. Damit steigt für jeden einzelnen Cache die Gefahr, verbrannt oder zerstört zu werden, gleichzeitig werden Cacher immer schiefer beäugt. Daher finde ich es wichtig, dass die Öffentlichkeit weiss, dass es Geocaching gibt und was wir da machen! Ich habe vor einiger Zeit auch mal ein Interview mit der Polizei zum Thema Geocaching gemacht (findet Ihr HIER) – die sehen das übrigens genauso: wenn die Öffentlichkeit aufgeklärt ist, gibt es deutlich weniger „unangenehme Zusammenstöße“ oder gar unnötige Einsätze der Kollegen in Grün. Fazit: in einem gesunden Maße finde ich Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf Geocaching definitiv positiv!
Deine Meinung zu Kurzlogs à la „Super, TFTC!“
Die sind die HÖLLE – die sind der Lucifer unter den Logs! Also, bei nem unspektakulären Hin und Mit sind mir die ehrlich gesagt ziemlich Schnuppe. Aber bei einem umfangreichen Multi oder Nachtcache geht sowas gar nicht! Ein Owner macht sich unendlich viel Mühe bei der wochen- oder monatelangen Ausarbeitung eines NCs, er baut Installationen, arbeitet sich den Hintern auf, investiert Freizeit und Geld…und dann kommt als Dank nur ein „Bingo!“?? Sorry, aber auf sowas kann ich verzichten! Das zeugt nicht nur davon, wie es um die Ausdrucksfähigkeiten eines Loggers bestellt ist, sondern wie wenig Respekt er der Arbeit eines Owners zollt. By the way: das ist sogar ausdrücklich von Groundspeak nicht erwünscht – ein Log sollte immer etwas darüber aussagen, wie dem Cacher die Runde gefallen hat, was er vielleicht dabei erlebt hat usw. Also, liebe Neulinge und Nicht-Owner: gebt Euch bitte beim Loggen etwas Mühe – genau das hat nämlich auch jeder Owner für EUCH getan, als er den Cache gelegt hat!