Stirnlampen: die Ledlenser H14R.2 im Praxistest
Im Gegensatz zur Taschenlampe ist eine Stirnlampe beim nächtlichen Geocachen kein zwingendes Muss – ich persönlich bin vom Einsatz aber absolut überzeugt: man hat immer die Hände frei und es ist die perfekte Leuchthöhe, um Reflektoren gleich zu sehen. Meine Taschenlampe benutze ich eigentlich nur für die gezielte Suche oder dem großen Ausleuchten (oder wenn ich mal irgendwo hineinleuchten muss). Mit der Stirnlampe decke ich also eher den Nah- und Mittenbereich ab. Dennoch wollte ich hier etwas „Vernünftiges“ haben, das mehr kann, als nur den Weg beleuchten.
Mit diesem Praxistest möchte ich Dir Deine Kaufentscheidung leichter machen.
Nach einigen Vergleichen habe ich mich für den Marktführer aus deutschem Hause entschieden: Ledlenser. Stellte sich für mich nur die Frage, ob ich die leichtere, kleinere H7 oder die größere, stärkere H14 nehme. Ich habe mich für Letztere entschieden. Mein Praxistest hat meine Wahl bestätigt.
H14R.2 ist die wieder aufladbare Version der H14.2, ein qualitativ hochwertiges Akkupack (Lithium mit 2.200 mAh) ist bereits enthalten. Dies schränkt die Nutzung aber nicht ein, man kann bei Bedarf die Stirnlampe auch mit normalen Akkus oder Batterien (4 x AA) betreiben. Die Lampe kann jederzeit mit weiteren Ersatz-Akkuboxen verbunden werden.
Die „2“ am Ende der Bezeichnung steht für die Neuauflage der H14 – bei dieser neuen Version hat der Hersteller die mögliche Helligkeit von 220 auf satte 850 Lumen erhöht. Ein unglaubliches Powerteil!
Das Äußere
Klar ist die H14R.2 wuchtiger als sein kleiner Bruder und auch einen Tick schwerer, was der hervorragende Tragekomfort aber absolut wett macht: es drückt nirgends, auch nach stundenlangem Tragen nicht – dank der perfekten ergonomischen Passform und der Polsterung. Wen das Gewicht am Kopf stört, kann die Akkubox auch vom Kopfband lösen und gesondert in der Jackentasche oder am Gürtel tragen, hierzu eignet sich das im Lieferumfang enthaltene Verlängerungskabel ideal. Ich persönlich mag Stirnlampen mit zusätzlichem dritten Riemen oben auf dem Kopf, weil ich einfach das Gefühl habe, dass sie somit besser fixiert ist. Die kleinere H7R.2 sitzt auch sehr gut, keine Frage – aber die Leistung und vor allem die Möglichkeiten sprechen meiner Meinung nach ganz klar für die H14R.2. Das Kopfband ist übrigens abnehmbar und kann bei 30° auch in der Waschmaschine gewaschen werden. Von Vorteil, wenn man von einer schweißtreibenden Nachtcachetour nach Hause kommt.
Funktionen und Eigenschaften
Was mich an dieser Lampe absolut überzeugt hat, ist nicht nur die enorme Leuchtkraft, sondern die umfangreichen Funktionen, mit denen man die H14R.2 exakt auf seine persönlichen Bedürfnisse einstellen kann. Neben dem Frontschalter, der die Lampe einschaltet und dem Nutzer drei verschiedene Leuchtmodi (low – power – signal) sowie eine Boost-Funktion (850 Lumen) zur Verfügung stellt, gibt es an der hinten liegenden Akkubox zusätzlich ein so genanntes „Multi-Function Wheel“, ein Drehrad mit dem man unter Anderem aus jedem gewählten Lichtmodus die Leuchtstärke stufenlos dimmen kann. Eine zusätzliche rote LED an diesem Rad kann bei Bedarf eingeschaltet werden, um auch von hinten gut erkannt zu werden (vorteilhaft bei Nachtcaches im Jagdgebiet).
Anders als bei vielen anderen Herstellern kann man bei der H14R.2 auch den gewünschten Startmodus vorab festlegen und abspeichern: ich zum Beispiel brauche zu Beginn eines Nachtcaches meistens erstmal für den Weg zur ersten Station den niedrigen Leuchtmodus. Ein Doppeldruck auf den Frontschalter würde mir bei Bedarf aber auch sofort den Powermodus liefern. Der Hersteller gibt für den Low-Power-Modus eine Leuchtdauer von bis zu 40 Stunden (bis zur Reststärke von 1 Lumen) an. Im Power-mode beträgt die Leuchtdauer 10 Std. und bei Boost immerhin noch 6 Std. Je nach gewähltem Modus beträgt die Reichweite der H14R.2 zwischen 70 und 300 Meter – ideal für jede Nachtcache-Aktivität! Ich persönlich habe bei meinen NC-Touren die Lampe auf low eingestellt und fahre die Leuchtstärke nur ab und an zwischendurch per Drehrad hoch, so wie ich es gerade brauche.
Ein Foto kann natürlich nie das wiedergeben, was das menschliche Auge sieht – aber zumindest den Unterschied der drei verschiedenen Leuchtmodi kann ich Dir anhand dieser Grafik verdeutlichen. Die zuschaltbare Boost-Funktion deaktiviert sich nach ca. einer Minute von selbst, aus Energiespar- und Hitzegründen.
Sehr geil ist die Smart Light Technology: ich kann selbst auswählen und fest einstellen, mit welchem Energiemodus die Stirnlampe arbeiten soll. Beim „energy saving“ steuert ein Microcontroller die Lichtstärke. Hier wird die Helligkeit an reale Bedingungen angepasst und wir erzielen dadurch eine längere Leuchtdauer. Der „Constant Current“ Modus erlaubt uns den kontinuierlichen Gebrauch aller Funktionen mit konstanter Lichtstärke – also dann gut, wenn man mehr Wert auf hohe und gleichbleibende Helligkeit legt. Das dürfte gerade bei vielen Nachtcachern der Fall sein. Die Leuchtdauer ist trotzdem wirklich lang genug, was bei meinen bisherigen Einsätzen der H14R.2 jedenfalls immer so war. Zumindest bei mir sind die Zeiten von lästigen Akku- oder Batteriewechseln während einer NC-Tour Geschichte!
Ebenfalls super-praktisch: die H14R.2 verfügt über eine Batteriekapazitätsanzeige! Eine LED auf der Akkubox zeigt bei jedem Einschalten der Stirnlampe, wieviel Power noch übrig ist. Grün bedeutet 50% bis 100%, bei Gelb beträgt die Restkapazität 20% bis 49% und Rot signalisiert, dass die Power unter 19% liegt und der Akku geladen werden sollte. Auch während dem Laden gibt es eine Ladezustandsanzeige, die uns sagt, wann der Akku vollständig aufgeladen ist.
Der Lampenkopf
Bereits optisch zeigt sich hier erstmal die super Verarbeitung, die man vom Hause Ledlenser gewohnt ist: hier wackelt nix, alles macht einen stabilen und langlebigen Eindruck!
Das „Advanced Focus System“ lässt gemäß meiner bisherigen Vergleichstests mit Stirnlampen anderer Hersteller diese weit zurück:
defocussiert zeigt sich ein angenehmer, homogener und großer Lichtkreis. Focussiert erhält man ein scharf gebündeltes Fernlicht, das eigentlich sogar die Nutzung einer zusätzlichen Taschenlampe beim Nachtcachen unnötig machen würde (siehe Vergleichsfotos in der Grafik oben.
Die Lampe besitzt ein angenehmes, stufenloses Speedfocus-System: durch Vor- und Zurückschieben des Gleitschlittens lässt sich der Focus genau so einstellen, wie man ihn gerade braucht (die H7R.2 verfügt „nur“ über einen Dreh-Focus, was ich persönlich nicht so praktisch finde). Das funktioniert sehr bequem einhändig ohne großen Kraftaufwand oder Ruckeln, dennoch bleibt der Gleitschlitten zuverlässig und stabil in der Position, die ich gewählt habe. Das zeigt sich mal wieder der Unterschied zwischen einem Markenhersteller und einem Billiganbieter!
Natürlich lässt sich die Neigung des Lampenkopfes ebenfalls individuell und mit einem leichten Handgriff jederzeit verändern und in die gewünschte Position bringen.
Das Fazit des Bitzeltrolls:
Dass ich mich für die H14R.2 entschieden habe, war wohl mit die beste Kaufentscheidung meines Cacherlebens: klar, wer eigentlich keine Stirnlampen mag, der ist mit der kleineren H7R.2 gut bedient. Aber allen, die regelmäßig auf NC-Tour losziehen und dabei bestmögliche Beleuchtung gepaart mit Bequemlichkeit und Funktionskomfort haben möchten, kann ich die H14R.2 nur wärmstens empfehlen! Auch wenn der Preis von 159,- Euro (UVP) auf den ersten Blick hoch wirken mag – diese Stirnlampe ist wirklich jeden Cent Wert, man erhält man ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich selbst werde wohl nie mehr wieder eine andere Stirnlampe wollen…
Lieferumfang:
Stirnlampe inkl. Kopfband; Lithium Akkupack mit 2.200 mAh; Netzteil; USB-Ladekabel; Verlängerungskabel; Bedienungsanleitung